4 ½ Fragen an … Holger Hiltmann (Merck)

4 ½ Fragen an … Holger Hiltmann (Merck)

In unserer Kategorie „4½ Fragen an…“ wollen wir ihnen regelmäßig unsere Projektpartner etwas genauer vorstellen. Diesmal 4 ½ Fragen an Holger Hiltmann von Merck.

Holger Hiltmann


„Was macht das Projekt „ALLE im digitalen Wandel“ für Sie spannend?“ 

Mir gefällt die diverse Zusammensetzung der Projektmitglieder und damit verbunden die teils unterschiedlichen Fragestellungen und Herausforderungen in den einzelnen Häusern. Daraus ergeben sich immer wieder neue Erkenntnisse und Sichtweisen auf bekannte Themen- und Fragestellungen. Die sehr gute Projektmoderation der h_da erlebe ich hierbei als besonders wertvoll. 

„Welche Möglichkeiten der Digitalisierung bereiten Ihnen aktuell viel Freude?“ 

Durch die Möglichkeiten der Digitalisierung kann ich zeitlich und örtlich deutlich flexibler arbeiten als früher. Dadurch kann ich private und berufliche Aktivitäten viel harmonischer und effizienter miteinander verzahnen, ziehe daraus sehr viel Motivation und bin meines Erachtens deutlich effektiver in vielen Dingen. 

„Vor welche persönliche Herausforderung stellt Sie der digitale Wandel gerade?“ 

Der digitale Wandel verändert Tätigkeiten und Berufsbilder – wie disruptiv und rasant wird sich zeigen. Allerdings muss ich in meinem Job (Auswahl und 2-3 jährige Ausbildung von jungen Menschen) für eine Arbeitswelt in 3-4 Jahren planen. Da ich die Arbeitswelt 2023 nicht kenne, stelle es eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar, hierfür -schon heute- die richtigen Berufsbilder und dualen Studiengänge auszuwählen und anzubieten. 

„Auf welches analoge Tool möchten Sie im Arbeitsalltag nicht verzichten?“ 

Edding und Flipchart. 

„Hören muss sein. Ihr Lieblingspodcast?“ 

„Extase auf Hessisch“ (Alle Tore des DFB-Pokalfinales 2018 mit dem HR-Hörfunk-Kommentar von Reporter Philipp Hofmeister) 

„NEUGIER-Tag“, 19. November 2019

Schon in unseren ersten Diskussionen über die Kompetenzen, die zur Bewältigung des digitalen Wandels wichtig sind, fiel immer wieder das Stichwort „Neugier“: Ob als Triebfeder für individuelle Lernprozesse, als Voraussetzung für kreative Prozesse und Innovationen oder als Antwort auf die Frage, was bleibt, wenn uns Künstliche Intelligenz von Routinetätigkeiten befreit. Hinzu kommt, dass sich unser Projektpartner Merck schon lange mit der „Neugier“ beschäftigt und bereits zwei Neugier-Studien initiiert hat, um mehr über den Stellenwert von Neugier in den unterschiedlichen Branchen, Generationen, Ländern und Kulturen zu erfahren.

Vor diesem Hintergrund lag es nahe, unseren zweiten Projekttag dem Thema „Neugier“ zu widmen und Merck zu bitten, die Rolle des Gastgebers zu übernehmen. Für die circa 30 Interessierten, die sich am 19. November in Darmstadt einfanden, war das erste Highlight des Tages eine Führung durch das Innovation Center: von Lounge und Coffee Shop, über Co-Creation Spaces und Multimedia Library bis zu den Project Areas, in denen Startups und Merck-Teams Seite an Seite arbeiten. Wer den „Neugier-Tag“ verpasst hat, kann übrigens das Innovation Center auch in einem virtuellen Rundgang kennenlernen.

Anschließend stand das nächste Highlight auf der Agenda: Carl Naughton, einer der renommiertesten „Neugier“-Experten, der auch an der Umsetzung der Neugier-Studien bei Merck beteiligt war, teilte mit den TeilnehmerInnen wichtige und interessante Hintergründe, Studienergebnisse und Methoden rund um das Thema. Diese Impulse wurden am Nachmittag im Rahmen eines World Cafés weiter diskutiert. Unsere Arbeitshypothese bildete eine „Vision 2030“: „Ihr Unternehmen gehört zu den erfolgreichsten und innovativsten Ihrer Branche. Wie hat die Entwicklung der beruflichen Neugier in Ihrem Unternehmen dazu beigetragen?“

Carl Naughton auf dem Projekttreffen „ALLE entdecken: NEUGIER“ (Foto: h_da/Britta Hüning)

An den Thementischen wurde „Neugier“ anschließend aus unterschiedlichen Perspektiven – Kultur, Lebenslanges Lernen, Führung und Ausbildung – betrachtet. Der Austausch war lebhaft und offen: Braucht es vielleicht einen Chief Curiosity Officer, um für Neugier in den Unternehmen zu werben? Sollte forschendes Lernen zu einem zentralen Leitmotiv in der Weiterbildung werden? Wie spielen eigentlich agile Methoden und Neugier zusammen? Wie kann Neugier bereits in der Ausbildung oder bei der Einstellung der Auszubildenden seinen Stellenwert erhalten? Welche Aktivitäten – von Lese-Ecken, Fuck Up-Events bis zu rotierenden Arbeitsplätzen oder wechselnden Arbeitswegen – können die Entwicklung einer Kultur der Neugier stärken?

Wie geht es weiter mit der „Neugier“? In den nächsten Projektabstimmungen, so der Tenor, werden wir gemeinsam prüfen, welche Stichworte und Projektideen aus dem „Neugier“-Tag in laufende oder zukünftige Experimentierräume von „ALLE im digitalen Wandel“ aufgenommen werden können. Ein Anlass zur weiteren Diskussion könnte das nächste Treffen sein, das im Mai unter dem Stichwort „Veränderungskommunikation“ geplant ist.

Impressionen vom Projekttreffen „ALLE entdecken: NEUGIER“
(Fotos: h_da/Britta Hüning)